Die mediterrane Variante der Spirituosen
Wacholder, Koriander, Angelikawurzel – die klassischen Botanicals im Gin sind vertraut und fest etabliert. Basilikum hingegen wirkt auf den ersten Blick wie ein Ausreißer. Ein Küchenkraut im Destillat? Für manche klingt das nach Risiko – für andere nach einer spannenden Weiterentwicklung.
Basilikum in der Spirituosenwelt
Ganz neu ist Basilikum in alkoholischen Getränken nicht. In Italien wird es seit Langem in Bitter-Likören verwendet. In Gin jedoch war die Pflanze lange Zeit umstritten. Ihre kräftige Aromatik galt als zu dominant, zu krautig, oft zu instabil in der Verarbeitung.
Herausforderung: Destillation
Die Schwierigkeit liegt in der korrekten Dosierung und im Destillationszeitpunkt. Basilikum setzt seine ätherischen Öle schnell frei – verliert sie aber ebenso schnell wieder. Wird es zu früh erhitzt, verflüchtigen sich die Aromen. Wird es zu spät verarbeitet, dominiert oft eine unangenehme Bitternote.
Neue Ansätze aus Südeuropa
Inzwischen haben einige Destillerien, insbesondere in Spanien und Portugal, Wege gefunden, Basilikum als akzentuierende Zutat im Gin zu verwenden. Es dominiert nicht, sondern begleitet – und bringt eine mediterrane Leichtigkeit mit, die an warme Abende am Meer erinnert.
Besonders geeignet für Old Tom Gins
Die leicht süßliche Grundstruktur von Old Tom Gins ergänzt die grüne Frische des Basilikums besonders gut. Diese Kombination eröffnet neue Spielräume für moderne Gin-Kompositionen – balanciert, mild und aromatisch komplex.
Ausblick
Basilikum im Gin ist längst keine Kuriosität mehr, sondern eine ernstzunehmende Erweiterung des Botanicals-Repertoires. In ausgewogener Form eingesetzt, kann es Gins eine neue Tiefe verleihen – ohne aufdringlich zu wirken.